Bundesministerium für Gesundheit ignoriert Empfehlung der UNO hinsichtlich Kindergesundheit - CCHR
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Bürgerkommision für Menschenrechte
Untersucht und enthüllt Menschreichtsverletzungen in der Psychiatrie
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Bundesministerium für Gesundheit ignoriert Empfehlung der UNO hinsichtlich Kindergesundheit

Bislang keine Untersuchung des Bundesministeriums für Gesundheit bezüglich der rasant steigenden Verschreibungen von Psychopharmaka an Kindern
Wien (OTS) Die Bürgerkommission für Menschenrechte kritisiert, dass trotz der Empfehlung des Ausschusses der UNO Kinderrechtskonvention, Österreich solle das Phänomen der Über-Verschreibung von Psycho-Stimulanzien für Kinder sorgfältig prüfen und Initiativen ergreifen, keine sichtbaren Untersuchungen in dieser Richtung initiiert wurden.Wie aus einer parlamentarischen Anfragebeantwortung zu diesem Thema hervorgeht, sieht Bundesminister Stöger im Gegenteil keinen Handlungsbedarf, die Empfehlung der UNO bezüglich des Phänomens der Über-Verschreibung von Psycho-Stimulanzien für Kinder sorgfältig zu prüfen, sondern bezeichnet die Verschreibung von Psychodrogen an Kinder „durchaus als moderat“.Eine skandalöse Aussage, wenn man sich den Verbrauch von Methylphenidat laut den Fakten des International Narcotics Control Board-INCB der UNO ansieht. Alleine in den Jahren 2005 bis 2009 erfuhr der Jahresbedarf eine Steigerung von 250% und der Verbrauch im Jahre 2009 stieg von 42 kg auf einen Jahresschätzungsbedarf von 80kg in 2011. Von einer „durchaus moderaten“ Entwicklung kann hier nicht die Rede sein.

Die Wahrheit ist, immer mehr österreichische Kinder werden mit psychiatrischen Drogen behandelt, die schwerste Nebenwirkungen aufweisen können.
Von der Bürgerkommission publizierten Statistiken und Informationen zu Nebenwirkungen
(siehe:https://cchr.at/fakten/statistiken-kinder.html) geht hervor, dass die Entwicklung der Verschreibung von Psychodrogen an Kinder nicht „durchaus moderat“ sondern äußerst bedenklich ist.

Während in der Schweiz eine großangelegte Untersuchung der Zunahmen von Verschreibungen von Psychodrogen an Kinder durch das Parlament selbst in die Wege geleitet wurde, hüllt sich der österreichische Minister in Stillhaltetaktik und bezeichnet diese extremen Steigerungen von Verschreibungen und Verbrauch als „durchaus moderat“, ohne eine konkrete Untersuchung auch nur anzudenken.

Laut Aussage des Bundesministers hat sich, Zitat: „gezeigt, dass die multimodale Behandlung (Psychologie, Psychotherapie, Pädagogik, eventuell Ergotherapie) am effektivsten in der ADHS-Behandlung ist, wobei der psychologischen oder psychotherapeutischen Behandlung ein besonderer Stellenwert zukommt.“ Also keine Rede von Psychopharmaka und „effektiv“.

Wie erklärt der Herr Bundesminister dann die Steigerung von mehreren hundert Prozent der ADHS Psychodroge #1 Methylphenidat, deren Verbrauch noch dazu als „durchaus moderat“ benannt wird?

Während sich in Deutschland vermehrt die kritischen Stimmen gegen eine psychiatrische Pathologisierung erheben (siehe auch Spiegel Leitartikel „Die Psychofalle“ 4/2013)und auch ADHS, Psychiatrie und Psychopharmaka immer mehr ins schiefe Licht geraten, verschläft Österreich die Chance, vehement gegen die galoppierende Verabreichung von Psychodrogen an Kindern aufzutreten und rechtfertigt den Verbrauch als „durchaus moderat“.

Siehe auch >> UNO kritisiert Über-Verschreibung von Psychopharmaka an Kindern in Österreich
und >> Rasanter Anstieg der Verordnungen psychiatrischer Drogen in Österreich erfordert eine Untersuchung

Die Bürgerkommission für Menschenrechte fordert den Bundesminister für Gesundheit auf, zu diesen vollkommen gegensätzlichen Fakten eine Erklärung abzugeben und die Empfehlung der UNO an Österreich, die galoppierende Verschreibung von Psychopharmaka bei Kindern zu untersuchen und umzusetzen.

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