Psychiater schließt aus, dass Antidepressiva an Kleinkinder verschrieben werden! |
In dem kürzlich erschienene ORF Interview „Jedes Alter ist depressionsfähig“ schloss Kinder- und Jugend-Psychiater Dr. Kienbacher aus: „(…) dass Kinder mit zwei oder drei Jahren Antidepressiva erhielten“ (…). Dr. Kienbacher bezieht sich auf eine parlamentarische Anfragebeantwortung über die Verordnungen von Antidepressiva bei Kindern und Jugendlichen. Der Psychiater hat auch gleich eine Erklärung parat, wie es zu dieser falschen Berichterstattung des Hauptverbandes gekommen ist, nämlich dass es sich um einen Buchungsfehler des Hauptverbandes, bzw. um einen Versicherungsbetrug seiner Kollegen handle. Nun befasst sich das Parlament mit dieser skandalösen Unterstellung. Würde es doch bedeuten, dass der Hauptverband falsche Informationen an das Parlament weitergeleitet hat, beziehungsweise Versicherungsbetrug durch verordnende Ärzte im Spiel ist. Es geht eigentlich nicht nur um Antidepressiva. Der Hauptverband hat Listen von Psychopharmaka an das Parlament berichtet, in denen es ebenso um ADHS Medikamente wie um Neuroleptika geht, die an die Gruppe der 0 – 4jährigen verschrieben werden. Psychopharmaka können schwerwiegende Nebenwirkungen verursachen und sogar suchterzeugend sein, was von Ärzten allen voran der Gruppe von Antidepressiva bescheinigt wird. In Österreich werden Psychopharmaka in einem steigenden Ausmaß an Kinder und Jugendliche verschrieben. Dies wird auch durch den kürzlich veröffentlichten Bericht des Internationaler Suchtstoffkontrollrat (INCB) der UNO bestätigt, der eben erst Gegenstand der öffentlichen Medien war. Sollten sich die Erklärungen Dr. Kienbachers bezüglich einer vermeintlichen Falschmeldung des Hauptverbandes beziehungsweise „erschlichene Versicherungsleistungen“ als inkorrekt erweisen, ist dringender Handlungsbedarf gegeben. Eltern müssen über die bedenkliche Verwendung von Psychopharmaka bei Kleinkindern, Kindern und Jugendlichen aufgeklärt werden. Die ausführlichen Nebenwirkungsprofile aller dieser Medikamente sind unter dem Arzneispezialitätenregister auf der Homepage der AGES nachzulesen. |
Parlamentarische Anfrage an Gesundheitsministerin Dr. Sabine Oberhauser zu den Unterstellungen hinsichtlich eines Falschberichts des Hauptverbandes an das Parlament, beziehungsweise erschlichener Versicherungsleistungen von Ärzten: |