Werden bald 15% aller Österreicher "alkoholkrank" diagnostiziert? - CCHR
CCHR
Bürgerkommision für Menschenrechte
Untersucht und enthüllt Menschreichtsverletzungen in der Psychiatrie
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Werden bald 15% aller Österreicher „alkoholkrank“ diagnostiziert?

Psychiater bejubeln die Einführung von Diagnosekriterien, die noch mehr Österreicher psychisch krank stempeln
Wien (OTS) – Anlässlich der Konferenz der World Psychiatric Association, die letzte Woche eher dünn besucht im Austrian Center stattfand, brachte die Bürgerkommission für Menschenrechte die Ausstellung „Psychiatrie – Hilfe oder Tod“ nach Wien, die noch bis zum 9. November im Gasometer in Wien zu besichtigen ist.

Die Ausstellung zeigt die Geschichte der Psychiatrie von seinen Anfängen bis zur Gegenwart, die sich in jedem ihrer Zeitabschnitte, wie keine andere Disziplin durch menschenunwürdige Methoden, wie Gehirnverstümmelung, E-Schocks, Insulinschocks, Drogenbehandlung und Mord ausgezeichnet hat.

Ein Schwerpunkt der Ausstellung befasst sich mit der Erfindung psychiatrischer Krankheiten, dem DSM -Diagnostischen Statistischen Manual der American Psychiatric Association. Dieses Buch, auch als „Billing Bible“ bekannt, schreibt fest, was eine psychiatrische „Krankheit“ ist. Mit steigendem Erfolg! Es fing mit 112 Geisteskrankheiten an und brachte es bei DSM IV bereits auf 374 Störungen, die in der neuen Ausgabe neuerlich umfassend erweitert wurden.

Etwa 340.000 Österreicherinnen und Österreicher sollen angeblich alkoholkrank sein. Weitere 760.000 Erwachsene könnten unter die neuen Kriterien des DSM V fallen, da sie angeblich regelmäßig Alkohol konsumieren und daher gefährdet sind. Zitat Dr. Musalek: „Die neuen Diagnosekriterien DSM-5 haben im Zusammenhang mit Alkoholabhängigkeit eine kaum zu überschätzende praktische Bedeutung“. DSM V ermöglicht eine phantastische „Kunden-Akquise“, wie es sich jeder Verkäufer nur erträumen kann.

Die Psychiatrie der Gegenwart, wie sie in der Ausstellung „Psychiatrie – Hilfe oder Tod“ gezeigt wird, ist schon erschütternd genug. Nicht zuletzt wird dies durch das Feedback der Betroffenen, Angehörigen und Experten wie Ärzte und Psychotherapeuten bestätigt, die die Ausstellung besuchten.

Eine „Psychiatrie der Zukunft“, in der eine durch Psychiatrie kontrollierte Gesellschaft erschaffen wird, zugedröhnt mit Psychopillen, in der schon Kinder mit erfundene Störungen stigmatisiert werden, ist nicht wünschenswert.

In der bis zum 9. November zu besichtigenden Ausstellung „Psychiatrie – „Hilfe oder Tod“, kann man sich einschlägig über das DSM V informieren, und ebenfalls eine ausführliche Dokumentation zu diesem Buch ansehen.

Die Bürgerkommission für Menschenrechte (Citizens Commission on Human Rights) sammelt und dokumentiert seit ihrer Gründung im Jahre1969 Fälle von Menschenrechtsverletzungen aus dem Bereich der Psychiatrie. Viele Gesetze, oder Gesetzesänderungen konnten zum Schutz von Patienten in den unterschiedlichsten Ländern bewirkt werden. CCHR arbeitet weltweit mit Ärzten, unter denen auch viele Psychiater sind, mit Rechtsanwälten, Menschenrechtsexperten und vielen weiteren kritischen Mitstreitern aus den verschiedensten Gebieten zusammen, um Menschenrechte von Patienten zu schützen.

Wann: 30.Oktober bis 9. November 2013
Montag bis Samstag von 10.00 bis 20:00
Sonntag von 13:00 bis 18:00
Ort: Gasometer City, C; Guglgasse 8 – 1110 Wien

Spezielle Führungen können unter der E-Mail Adresse pr@cchr.at angefragt werden.

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